Schöpfwerk Nackenheim
Vor der Querung des Eichelsbachs mit der L 413 wird das neue Schöpfwerk Nackenheim gebaut, um im Einsatzfall der Hochwasserrückhaltung die dort ankommenden Abflüsse aus Eichelsbach und Mühlgraben in den Polder fördern zu können.
Die Zufahrt zum Schöpfwerk Nackenheim erfolgt über einen derzeit unbefestigten Weg am Fuß des B 9 Damms von Nackenheim kommend. Der Weg wird hochwassersicher auf 84,5 mNN erhöht und erhält eine ungebundene Deckschicht.
Die zukünftigen Abflussverhältnisse im Grabensystem sowie die Betriebszustände des neuen Schöpfwerks Nackenheim lassen sich in die folgenden drei Fälle unterscheiden:
1. Abfluss des Leitgrabens in freier Vorflut in den Rhein (bis ca. 82,15 mNN)
Es ist kein Schöpfwerksbetrieb erforderlich.
2. Freiauslauf im B 9 Straßendamm wegen hoher Rheinwasserstände geschlossen
Es ist kein Schöpfwerksbetrieb erforderlich. Der Freiauslauf des Schöpfwerks bleibt geöffnet.
Das Abflussregime der beiden Gräben bleibt unverändert. Das Wasser wird sich entsprechend den gegebenen Geländetiefpunkten in der Polderfläche ausbreiten. Mit ansteigenden Wasserständen fließt das Wasser über den Leitgraben (horizontale Sohle) dem Schöpfwerk Bodenheim zu und wird von dort in den Rhein gefördert. Dies entspricht dem derzeitigen Zustand, sodass wasserwirtschaftlich keine Veränderung vorgenommen wird. Insbesondere wird kein zusätzliches Wasser in den Rhein gepumpt. Durch dieses Konzept werden die durch die Eindeichung abgeschnittenen Retentionsflächen im Grabensystem innerhalb des Polders reaktiviert und Überschwemmungen im Bereich der Bebauung ausgeschlossen.
3. Einsatzfall der Hochwasserrückhaltung
Vor Flutung der Hochwasserrückhaltung werden die Schieber im Freiauslauf geschlossen und das Schöpfwerk in Betrieb genommen. Der Betrieb des neuen Schöpfwerks Nackenheim erfolgt in Abhängigkeit des Wasserstandes, der mittels Pegel unmittelbar oberhalb des Pumpeneinlaufs erfasst wird. Überschreitet der Wasserstand im Graben den Einschaltpegel, geht die kleinste der drei Pumpen in Betrieb und pumpt über die Druckleitung und den Rechteckdurchlass in den Polder. Unterschreitet der Wasserspiegel den kritischen Wasserstand, schaltet die Pumpe ab. Bei großen Zuflüssen werden die zwei großen Pumpen zugeschaltet.