Aufgabe von Schöpfwerken
Schöpfwerke werden benötigt, um die tiefliegenden Gebiete landseits der Deiche bei Rheinhochwasser zu schützen. Führt der Rhein Hochwasser, wird der Mündungsbereich der Nebengewässer – wie in Speyer der Speyerbach – an der Stelle, wo sie den Rheinhauptdeich queren, mit einer Schütztafel abgesperrt. Dies gewährleistet, dass das Rheinhochwasser nicht in die Niederung hineinfließen kann. Der Abfluss der Nebengewässer würde dadurch aber zurückgestaut und das Nebengewässer würde in das Niederungsgebiet ausufern. Um dies zu vermeiden, wird das gestaute Wasser über ein Schöpfwerk in den Rhein gepumpt. In der hochwasserfreien Zeit bleibt die Schütztafel offen und das Nebengewässer fließt im freien Auslauf dem Rhein zu.
Schöpfwerke:
Neuburg am Rhein
Das aus dem Jahr 1932 stammende, bereits mehrfach modernisierte Schöpfwerk wurde in den Jahren 2014-2017 einer Generalsanierung und Modernisierung unterzogen.
Es dient dazu, das rund 9 km² große Niederungsgebiet der Altaue in den Gemarkungen Neuburg und Berg bei Rheinhochwasser zu schützen. Eine Vielzahl von Gräben entwässert die landwirtschaftlichen Nutzflächen über das Große und Kleine Altwasser und die Kehle (auch Gründel Altrhein oder Neuburger Altrhein) in Richtung Schöpfwerk.
Führt der Rhein Hochwasser, wird der Mündungsbereich der Kehle in den Altrhein mit einer Schütztafel und einem Stemmtor abgesperrt, damit der Rhein nicht in die Niederung fließt. Damit die Niederung trotzdem entwässert wird, wird das gestaute Wasser der Kehle über das Schöpfwerk in den Rhein gepumpt. Die Pumpleistung der beiden Pumpen beträgt 2 m³/sec.
Das bereits 1932/1933 errichtete Schöpfwerk wurde auch in der Vergangenheit immer wieder schrittweise saniert und durch technische Anlagen wie z. B. eine automatische Rechenreinigung ergänzt und somit einsatzbereit gehalten. Zwischenzeitlich bedurften nun auch die Bausubstanz des Gebäudes, die Pumpenkammern und die Durchlassbauwerke sowie die elektrotechnische und technische Ausstattung einer Generalsanierung. Die aktuellen Arbeiten umfassten deshalb neben der bautechnischen Sanierung auch die Modernisierung der Schaltanlage sowie der Pumpen.
Die Gesamtkosten der Maßnahme belaufen sich auf rund 3 Mio. Euro.
Eigentümer und Bauherr ist das Land Rheinland-Pfalz, vertreten durch die SGD Süd. Den Betrieb und die Unterhaltung führt der Zweckverband „Entwässerungsverband Obere Rheinniederung“ mit Sitz in Hagenbach durch.