Bodenschutz

Der Boden - ein schützenswertes Gut

Der Boden des Landes in seiner Vielfältigkeit stellt als „Boden-Schatz“ auch im weltweiten Vergleich gesehen ein natürliches Tafelsilber dar. Dieses gilt es auch für kommende Generationen zu erhalten.

Die SGD Süd ist Obere Bodenschutzbehörde

Nicht selten verhindern Altlasten oder nur ein ungeklärter Verdacht die Folgenutzung von Altflächen. Im Zuständigkeitsgebiet der SGD Süd befinden sich eine Vielzahl erfasste altlastverdächtige Altablagerungen, umweltrelevante ehemalige Industrie- und Gewerbestandorte (z. B. Tankstellen, chemische Reinigungen, Gaswerke, Chemiefabriken, metallverarbeitende Betriebe usw.) sowie aufgegebene militärische Liegenschaften mit oft erheblichen Bodenbelastungen und Grundwassergefährdungen oder -verunreinigungen. Diese Flächen müssen untersucht, bewertet und erforderlichenfalls einer Sanierung zugeführt werden. Die Kosten hierfür erreichen nicht selten 2-stellige Millionen-Beträge. Hierfür muss in erster Linie der Verursacher aufkommen - sofern noch greifbar, oder der Grundstückseigentümer oder gegebenenfalls der Investor. Aufgabenschwerpunkt bei der SGD Süd ist in diesem Zusammenhang die Untersuchung und Bewertung dieser Altlasten und schädlichen Bodenveränderungen sowie der altlastverdächtigen Flächen, meist im Zusammenhang mit Planungs- und Bauvorhaben. Die fachliche Beratung der Kreis- und Stadtverwaltungen sowie von Investoren im Rahmen von baurechtlichen Verfahren zur Umnutzung aufgegebener gewerblicher und industrieller Standorte steht dabei im Fokus.

Flächenrecycling heißt das Zauberwort

Die Inanspruchnahme und Nutzung der Böden ist eine der zentralen Herausforderungen für den Bodenschutz und unsere Gesellschaft. Denn mit einer fortwährend zu hohen unwiederbringlichen Nutzung, insbesondere auf der „grünen Wiese“, verbauen wir nicht nur im übertragenen Sinne unseren nachkommenden Generationen unsere Umwelt. Die SGD Süd leistet neben der Bekämpfung von Umweltschäden und der Gefahrenabwehr einen Beitrag zur Verminderung des leider immer noch enormen Flächenverbrauchs durch Ermöglichung einer Folgenutzung, dem sog. Flächenrecycling – ein wichtiges Anliegen auch des vorsorgenden Bodenschutzes. Flächenrecycling stellt eine wichtige Alternative zum Bauen auf der „grünen Wiese“ dar. Beim Flächenrecycling sollen die Vorteile einer Brache, wie zentrale Lage, bereits vorhandene Infrastruktur, gute Verkehrsanbindung und das Einsparen ökologischer Ausgleichsmaßnahmen genutzt werden. Die Umnutzung des brachliegenden Geländes der Landesgartenschau in Bingen ist ein herausragendes Beispiel für ein gelungenes Flächenrecycling. Auch in Pirmasens konnte die Ansiedlung auf der „grünen Wiese“ mit neuem Flächenverbrauch vermieden werden, was zusätzlich dem Erhalt innerstädtischer Strukturen zu Gute kommt. Zwei Beispiele – zwei wesentliche Schritte auf dem Weg zu einem nachhaltigen ökologischen Flächenmanagement.

Bodenschutzkataster

Zur Abschätzung von Investitionsrisiken, bei der Realisierung von Finanzierungen, dem An und Verkauf von Grundstücken oder bevorstehenden Bauvorhaben ist es wichtig, Informationen über eine mögliche Belastung des Untergrundes eines Grundstücks zu kennen. Bei der Struktur und Genehmigungsdirektion Süd können Sie zu einzelnen Grundstücken Auskunft aus dem Bodenschutzkataster Rheinland-Pfalz (BoKat) erhalten, umgangssprachlich oft auch Altlastenkataster genannt.

Kontakt

Abteilungsleitung 3
Manfred Schanzenbächer
Telefon: +49 (6321) 99-0
Telefax: +49 (6321) 99-2930
EMail: Vorzimmer Abteilung 3

Beispiele

Bingen

begrünte Uferpromenade mit Kunstelementen

Der ehemalige Binger Hafen und das Bahngelände Bingerbrück wandelten sich von ungenutztem brachliegendem Gelände in eine blühende Oase.

Pirmasens

Seit Herbst 2008 gibt es in der Innenstadt von Pirmasens einen neuen Lebensmittelmarkt. Er wurde möglich durch den Rückbau und die Sanierung eines ehemaligen Kraftfahrzeughandels.