Auszüge aus einer Landkarte auf einem Laptop und in Papierform

Flächenmanagement

Bis heute ist der Flächenverbrauch in Deutschland mit knapp 100 Hektar pro Tag – das entspricht 140 Fußballfeldern – zu hoch, auch wenn in jüngster Zeit die Zuwachsraten etwas zurückgehen. Besonders alarmierend ist dabei, dass sich die Bevölkerungsentwicklung und die Flächeninanspruchnahme für Wohnzwecke zunehmend auseinander bewegen. Die Folge: ein kontinuierlicher Anstieg der Flächen pro Einwohner bei kontinuierlich abnehmender Siedlungsdichte. Das bedeutet, eine größer werdende Infrastruktur wird von immer weniger Einwohnern genutzt. Der verschwenderische Umgang mit Fläche gefährdet also nicht nur die naturräumliche Vielfalt, sondern auch die Finanzkraft der Kommunen und die Lebensqualität der Bevölkerung. Für die Lösung des Problems gibt es allerdings keine Patentrezepte.

Daher verfolgt die Bundesregierung zwei zentrale flächenpolitische Ziele und hat diese auch in der Nationalen Nachhaltigkeitsstrategie festgelegt. Zum einen soll die tägliche Inanspruchnahme von Boden für neue Siedlungs- und Verkehrsflächen auf 30 Hektar pro Tag reduziert werden (Mengenziel). Zum anderen soll der Innenentwicklung Vorrang vor der Außenentwicklung im Verhältnis von 3:1 gegeben werden (Qualitätsziel). Diese flächenpolitische Strategie muss vor allem in der Region und in den Kommunen umgesetzt werden.

Auf Grund der Erfahrungen im Pilotprojekt Raum+ des Verbandes Region Rhein-Neckar hat sich die SGD Süd dafür eingesetzt, das Projekt auf ganz Rheinland-Pfalz zu übertragen (Raum+ Rheinland-Pfalz 2010). Dabei ging es darum, neue Wege einzuschlagen, um das Ziel „Innen- vor Außenentwicklung“ voranzubringen. Im Dialog mit den Kommunen wurden nach landesweit einheitlichen Kriterien alle Flächenpotentiale größer 2.000 Quadratmeter in den Flächennutzungsplänen erfasst und bewertet. Diese sind in die landesweite Datenbank Raum+ Monitor eingeflossen. Die Federführung lag bei der SGD Süd. Diese Datenbank bildet die Grundlage für ein Flächenmanagement und steht den Kommunen kostenlos zur Verfügung. Mit einem kommunalen Flächenmanagement hat jede Kommune die Chance

  • die Attraktivität ihrer Stadt- und Ortskerne zu steigern,
  • Infrastrukturkosten zu minimieren,
  • Leerstände zu vermeiden und
  • den Werterhalt von Immobilien zu steuern.

Die obere Landesplanungsbehörde stellt jeder Kommune eine Wanderausstellung sowie Flyer und Ausstellungsplakate zur Verfügung, die als Kommunikationsmittel genutzt werden können.

Kontakt

Obere Landesplanungsbehörde
Gabrielle Zebe
Tel.: 06321 99-2230
 

Schulungen

Schulungen zur Anwendung der Datenbank:
Peter Mowitz
Tel.: 06321 99-2237