Das Landesamt für Umwelt beschloss im Jahr 2020 zusammen mit der SGD Süd, den Landespegel am Appelbach komplett zu erneuern. Da im Rahmen der Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie der Appelbach den guten ökologischen Zustand erreichen soll, mussten neben den technischen Pegelvorschriften auch ökologische Vorgaben erfüllt werden. Nicht nur Wehre oder Gewässerverrohrungen müssen für Fische und andere aquatischen Organismen durchwanderbar sein, auch der Landespegel am Appelbach muss sowohl bei Niedrig- wie auch bei Hochwasser passierbar sein. Dabei ist jedoch zu beachten, dass der neue Pegel vergleichbare Abflussverhältnisse aufweist, um an historische Pegelaufzeichnungen anknüpfen zu können.
Ausgestattet mit den neuesten Messinstrumenten kann der Pegel Gaugrehweiler für die nächsten Jahrzehnte wieder zuverlässig seinen Dienst leisten.
Die Kosten der Maßnahme betragen 225 000 Euro, wobei die reinen Baukosten mit rund 200 000 Euro den Hauptanteil ausmachen.
In Rheinland-Pfalz werden an den Fließgewässern rund 150 Pegel betrieben, im Bereich der SGD Süd, Regionalstelle Kaiserslautern, gibt es 26 Pegel. Aufgabe der Pegel ist, an den Gewässern den Wasserstand und in Folge den Abfluss, also die abfließende Wassermenge, zu ermitteln. Diese Daten bilden die Grundlage für die Lösung vielfältiger wasserwirtschaftlicher Aufgaben, etwa die hydraulische Bemessung wasserwirtschaftlicher Anlagen oder die Untersuchung der Auswirkung des Klimawandels. Aktuelle Wasserstände und Abflüsse sind neben den gemessenen Niederschlagsmengen und -vorhersagen eine wichtige Grundlage für den Hochwassermeldedienst. Neben dem unterhalb liegenden Pegel Planig ist der Pegel Gaugrehweiler für die Hochwasservorhersage der unteren Nahe wichtig.
Der Pegel Gaugrehweiler wurde im April 1964 eingerichtet. Damals wurde im Appelbach auf einer Länge von fast 25 Metern mit Wasserbausteinen ein trapezförmiges Messgerinne mit einer Niedrigwasserrinne eingebaut, um immer vergleichbare Messwerte zu erhalten. Neben den wasserwirtschaftlichen Messeinrichtungen befindet sich ein Lattenpegel im Bereich einer Treppe. Im Bereich des Pegelhäuschens überspannt ein Betonsteg den Appelbach.
Durch viele Hochwasser und andere Witterungseinflüsse traten im Laufe der Jahrzehnte am Messgerinne wie auch an den baulichen Einrichtungen der Pegelanlage erhebliche Schäden auf, die nicht mehr im Rahmen der regelmäßigen Unterhaltung behoben werden konnten. Darüber hinaus verfälschten Auflandungen im Bereich der Gewässersohle die Messergebnisse.
Seit Juni 2023 wurden folgende Arbeiten ausgeführt: Um die Arbeiten am Gewässer trockenen Fußes ausführen zu können, wurde eine Wasserhaltung eingerichtet. Oberhalb der Baustelle wurde der Appelbach aufgestaut und das Wasser über Rohrleitungen an der Baustelle vorbeigeführt. In einem ersten Schritt wurde die vorhandene Pflasterung aufgenommen und seitlich gelagert sowie die Treppenanlage mit Pegellatte ausgebaut. Damit die Wasserbausteine sauber verlegt werden können, musste zunächst ein Bett aus Schotter hergestellt werden. Nachdem die Wasserbausteine bis zur Böschungsoberkante gesetzt wurden, konnte mit der Erneuerung der Treppenanlage mit integriertem Lattenpegel begonnen werden. Neben der Erneuerung der Messtechnik wurde noch die Gewässersohle oberhalb und unterhalb des Pegels angepasst. Die notwendigen Nebenarbeiten, wie Rückbau oder Erneuerung der Wegeanbindung sowie der Zaunanlage vervollständigten die Arbeiten.